Sonnabend und Sonntag wurde im Taubenhaus am Seifersdorfer Schloss gegurrt, geturtelt und bis in die Nacht hinein gefeiert.
Von Bernd Goldammer
Am Sonnabend gurrten die Besucher, die zum Blütenfest ins Seifersdorfer Taubenhaus kamen. Denn die wollten die berühmten Seifersdorfer Täubchen sehen. Sie haben es in allen Stimmlagen versucht, doch die Täubchen turtelten lieber in ihrem Schlag. Trotzdem wurde niemand enttäuscht. Im Gegenteil: Vor dem Taubenhaus tauchte wenig später ein echtes Brautpaar auf. Anders als im Märchen, kam hier die Braut auf einem weißem Pferd daher. Auf dem Weg zu ihrem Bräutigam, der am Taubenhaus auf sie wartete, ritt sie an Tausenden Rhododendronblüten vorüber. Zu diesem Zeitpunkt waren Susan und Andreas Leiteritz aus Ottendorf-Okrilla bereits seit ein paar Stunden verheiratet. Ihre Hochzeit feierten sie im Saal des Seifersdorfer Schlosses. Ihr Besuch im Taubenhaus war der I-Punkt im Tagesprogramm.
Großes Vergnügen bereitete das Reiten auch den Kindern. Pferde namens Dragoner und Lisa – von „Goldys Ranch“ aus Kleinwolmsdorf – liefen deshalb Runde um Runde. Damit der Ritt auch so richtig märchenhaft wurde, bekamen die Kinder kleine Ritterschwerter, mit denen sie Ringe von einem Ständer ziehen konnten. Die dreijährige Kalea war darin besonders geschickt. Sie war zwar bereits in der 5. Runde, aber längst noch nicht am Ende. „Reiten für Kinder, Mittelalterspiele, Ritterspiele, das haben wir bei unserem Fest in Kleinwolmsdorf ausprobiert. Und wie man auch heute sehen kann, begeistern sich die Kinder dafür“, freute sich Gerun Golde.
Das Akustikrock- und Gitarrenduo „Onkel Tom & Huckleberry“ aus Wachau begeisterte die Blütenfestbesucher ebenso. Populäre internationale Titel konnte man in den Klangfarben dieses Duos ebenso erleben, wie ureigene Songs. Die Feuershow war ein weiterer Glanzpunkt des Blütenfestes. Auch gestern herrschte reger Besucherandrang. Nachmittag war hier die Band „Spielfreunde“ aus Bautzen zu erleben. Irish Folk, Jazz und Kletzmer Musik aus Bautzen kamen sehr gut bei den Festbesuchern an. „Ich bin seit einigen Jahren dabei, das alte Taubenhaus wieder in die Zeit zurückzubringen. Und das nicht nur baulich. Der Bekanntheitsgrad des Hauses wird mit jedem gelungenen Fest weiter gesteigert“, zeigte sich Besitzer Ronny Neumann zufrieden. Mit seinen Tauben muss er allerdings noch mal ein ernstes Wörtchen reden. Richtig zu gurren ist nämlich eigentlich ihr Job...